Die chinesischen oder
sinitischen Sprachen bilden einen der beiden Primärzweige der sinotibetischen
Sprachfamilie, der andere Primärzweig sind die tibetobirmanischen Sprachen.
Chinesische Sprachen werden heute von ca. 1,3 Milliarden Menschen gesprochen,
von denen die meisten in der Volksrepublik China und der Republik China
(Taiwan) leben. In vielen Ländern, vor allem in Südostasien, gibt es größere
chinesischsprachige Minderheiten. Das so genannte Hochchinesisch, das auch als
„Mandarin“ bezeichnet wird, hat die größte Anzahl an Sprechern. Mandarin
entspricht im Wesentlichen dem Dialekt von Peking. Regional begrenzt dienen
auch andere Dialekte wie das Kantonesische als Verständigungsmittel.
Die chinesische Schrift
fungiert in eingeschränktem Maß als dialektübergreifendes Verständigungsmittel,
da etymologisch verwandte Morpheme trotz unterschiedlicher Aussprache im
Allgemeinen in allen Dialekten mit dem gleichen chinesischen Schriftzeichen
geschrieben werden. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in ganz China und
auch Japan, Korea und Vietnam die dialektunabhängige Schriftform verwendet.
